Einige meiner Yoga-Schüler hatten mich in letzter Zeit häufiger gezielt danach gefragt, was sie gegen schlaflose Nächte tun können. Deswegen stelle ich dir meine Tipps bei Problemen mit Schlaflosigkeit vor, die neben Yoga helfen können.
Schlaflosigkeit bedeutet, Probleme mit dem Schlafen zu haben. Ob du nun Schwierigkeiten beim Einschlafen hast, nicht durchschlafen kannst und immer wieder aufwachst. Oder ob du morgens viel zu früh aufwachst und dann nicht mehr einschlafen kannst. All das sind verschiedene Ausprägungen von Schlaflosigkeit. Manchmal ist Schlaflosigkeit so stark ausgeprägt, dass du das Gefühl hast, mehrere Nächte kein Auge zugedrückt zu haben. Und auf Dauer geht das an die Substanz. Du versuchst deine Schlaflosigkeit zu ergründen. Und tatsächlich gibt es einige offensichtliche Gründe für deine schlaflosen Nächte: Lärm, Kaffee und Cola, Alkohol, schweres Essen, Wärme und Kälte sind die häufigsten Gründe für Schlaflosigkeit. Aber insbesondere auch Angst oder Stress können deinen Schlaf beeinträchtigen. Egal in welcher Ausprägung und egal aus welchem Grund, Schlaflosigkeit geht an deine Substanz.
Auch ich habe Probleme mit schlaflosen Nächten.
Jetzt denkst du bestimmt: „Was? Eine Yoga-Lehrerin, die nicht schlafen kann? Das geht doch gar nicht! Die muss doch total ausgeglichen sein!“ Nein, das ist falsch. Ich bin auch nur ein Mensch und mich beeinträchtigt Stress und Angst genauso wie jeden von euch. Der Unterschied ist jedoch, dass ich Mittel und Wege kenne, etwas gegen meine Schlaflosigkeit zu tun.
Ich habe viel ausprobiert und ich denke, ich habe einige Dinge gefunden, die auch dir zu einem besseren Schlaf verhelfen können. Einige sind nicht zu empfehlen. Hier also meine Tipps:
Das klingt erst mal logisch. Du bist um Mitternacht noch nicht müde. Und anstatt wieder Stunden wach im Bett zu liegen, bleibst du einfach so lange vor dem Fernseher, bis du endlich müde wirst. Klappt leider in den seltensten Fällen. Und so kam es bei mir vor, dass ich zum Frühstücksfernsehen immer noch wach vor der Glotze saß. Also besser nicht nachmachen. Ich habe die Variante auch mit einem Buch probiert. Auch das klappte eher nicht so oft.
Als über Jahrtausende bewährtes pflanzliches Heilmittel setzen die Menschen Kamillentee gegen Schlaflosigkeit ein. Kamille soll Ängste und Depressionen lösen. Und die können verantwortlich für Schlaflosigkeit sein. Zudem hilft Kamille super bei Problemen mit dem Magen und der Verdauung. Was ebenfalls Auslöser schlafloser Nächte sein kann. Ich habe es ausprobiert. Vielleicht habe ich nicht die richtige Dosis gefunden oder die Dauer war zu kurz. Bei mir jedenfalls zeigte sich keine Wirkung. Probiere es am besten selbst aus. Wenn du allerdings eine schwache Blase hast, dann trinke den Tee nicht unmittelbar vor dem Zubettgehen. Sonst wirst du noch davon wach, dass du mitten in der Nacht auf die Toilette musst. Und du möchtest ja durchschlafen und nicht unnötig wach werden.
Da habe ich einige probiert. Baldrian, Hopfen oder Melisse sind in jeglicher Ausprägung frei in der Apotheke erhältlich. Sie wirken bedingt und es stellt sich schnell eine Art Gewöhnung ein, bei der die Wirkung wieder abnimmt. Als Yogini halte ich aber eher nichts von Medikamenten. Auch wenn sie mehr oder weniger auf pflanzlicher Basis sind. Warum sollte ich mich täglich mit diesen Mitteln vollstopfen? Zudem geht das auf Dauer ins Geld und macht in gewisser Weise abhängig. Wer es einmalig ausprobiert, kann hier vielleicht vorübergehend Hilfe beim Ein- und Durchschlafen finden. Beachte aber bitte immer die Packungsbeilage. Nimm diese Mittel immer nur über einen sehr kurzen Zeitraum ein.
Du kennst es wahrscheinlich: Nach einer feuchtfröhlichen Nacht oder einem leckeren Essen mit einigen Gläsern Wein, schliefst du früher sofort ein, sobald du ins Bett gefallen bist. Was ab und an bei einem gesunden Menschen funktioniert, hilft Menschen mit Schlafstörungen leider gar nicht.
Ganz im Gegenteil. Alkohol fördert Schlaflosigkeit sogar.
Ich trinke eher selten Alkohol. Und wenn ich Alkohol trinke, dann kann ich entweder gar nicht erst einschlafen oder ich wache mitten in der Nacht auf und bin ganz unruhig. Lass dir sagen: Alkohol hilft nicht gegen Schlaflosigkeit. Es ist ein Suchtmittel, das zudem Depressionen fördert.
Bestimmte Yoga-Praktiken eignen sich wunderbar, um nach einem stressigen Tag wieder zu entspannen und runterzukommen. Zudem fördern sie die Verdauung, was ebenfalls zu einem guten Schlaf führt.
Als Gute-Nacht-Yoga können viele Elemente aus dem Yin Yoga genutzt werden. Oder beruhigende Elemente aus dem Hatha Yoga, die eher zu den mondlastigen und beruhigenden Übungen zählen. Achte darauf, dass du die Übungen sehr langsam ausführst und Posen lange hältst. Nutze Kissen und Decken. Auch ätherische Öle und leicht schummriges Licht sorgen für mehr Entspannung.
Regelmäßig vor dem Zubettgehen praktiziert funktioniert Yoga ausnahmslos.
Regelmäßig klingt nach Stress. Geh es langsam an. Vielleicht an einem Abend in der Woche. Und dann steiger dich langsam zu einer Routine. Du wirst sehen, die Schlafqualität wird steigen.
Um das Einschlafen zu fördern und Körper und Geist zu beruhigen eignen sich Atemübungen ganz hervorragend. Eine Atemübung ist z.B. die Atemübung zur Achtsamkeit. Aber noch eine weitere Atemübung hilft dir gegen Schlafstörungen. Sie heißt 4711. Sie hat eher weniger mit dem Duftwässerchen unserer Oma zu tun. Eher ist es eine simple Zählweise. Du atmest auf 4 Takte ein und atmest auf 7 Takte aus. Das ganze wiederholst du mindestens 11 mal. Durch den Fokus auf das Ausatmen wird dein Herzschlag sanft verlangsamt, Deine Gedanken kommen zur Ruhe und dein gesamter Körper stellt sich auf Schlafen ein. Manchmal rennen die Gedanken noch eine Weile wild im Kopf herum, dann beginne einfach von vorne. Mir hat es in einigen Situationen geholfen, am Abend überhaupt erst oder mitten in der Nach wieder einzuschlafen.
Erlerne Meditation. Denn Meditation kann sehr hilfreich sein, wenn du unter Stress und Angstzuständen leidest. Wenn du regelmäßig meditierst, hat das einen extrem positiven Effekt auf deine Schlafqualität. Probiere es einfach aus. Im Netz finden sich dazu einige gute Anleitungen. Auch einige Apps haben sich auf Meditation spezialisiert. Ich habe es mit einer kostenlosen App ausgetestet und empfand es für den Einstieg als recht angenehm und hilfreich.
Achtsamkeits-Übungen, die regelmäßig praktiziert werden, helfen dir dabei, Situationen von außen zu betrachten. Du lernst, genauer hinzuschauen und in dich hinein zu horchen. Vor allem rücken Achtsamkeits-Übungen dich und deine Gesundheit in den Mittelpunkt. Gerade, wenn deine Schlafstörungen dir auf den ersten Blick unerklärlich erscheinen, hilft die regelmäßige Praxis der Achtsamkeit, dich besser kennenzulernen. So nimmst du Signale deines Körpers wahr und schärfst deine Sinne.
Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten, etwas für guten Schlaf zu unternehmen. Probiere einige meiner Tipps gegen Schlaflosigkeit selbst aus, versuche den Problemen auf den Grund zu gehen und praktiziere Yoga! 🙂
Allem voran solltest du die bekannten Störfaktoren ausschalten. Licht, Lärm, zu spätes und zu schweres Essen, Alkohol, Koffein, Handy am Bett, übertriebene Wärme oder Kälte. Stress und Ärger. Auch ein unregelmäßiges Zubettgehen stört einen empfindlichen Schlafrhythmus. Gewöhne dir eine Art Routine an. Gehe zu einer festen Uhrzeit ins Bett. Lies ein Buch, meditiere oder mache eine kleine Achtsamkeit-Übung.
Setze dich auf jeden Fall nicht unter Druck. Schau nachts nicht ständig auf die Uhr. Hör auf zu denken, dass du schlafen musst, sonst passiert dies oder jenes. Oftmals denken wir nur, dass wir nicht schlafen, dabei tauchen wir immer mal wieder in Schlafphasen ab und tauchen wieder auf. Dein Körper holt sich die Ruhe, die er wirklich braucht.
Damit auch dein Geist zur Ruhe kommt, probiere gerne einige meiner Tipps aus.
Mir hilft letzten Endes eine Kombination aus Yoga, Achtsamkeit, Meditation und Atemübungen. Natürlich habe ich nicht jeden Tag für alles Zeit. Aber hin und wieder versuche ich so, zur Ruhe zu kommen. Und es hilft wirklich.