Die einfachste Übung, mehr Achtsamkeit in deinen Alltag oder deine Yoga-Praxis zu bringen bzw. um Achtsamkeit überhaupt erst zu erlernen, ist die Atem-Beobachtung. Im Mindful Yoga nutzen wir oftmals Atem als Objekt der Beobachtung. Es klingt ziemlich einfach, dich nur auf deinen Atem zu konzentrieren. Manchmal ist es aber eine große Herausforderung. Wenn du es schaffst, deine Konzentration während einer Übung der Atem-Beobachtung immer länger und intensiver beim Atem zu belassen, bringst du auch in deinen Alltag mehr Achtsamkeit und leidest seltener an Stress.
Probiere es aus:
Deine Achtsamkeit kannst du ganz einfach schulen: Für die Übung zur Atem-Beobachtung setze oder lege dich an einen Ort, an dem du 10 Minuten nicht gestört werden kannst. Egal, ob du dich auf einen Stuhl setzt oder dich auf den Boden bzw. auf dein Bett legst. Schließe deine Augen und beobachte den natürlichen Atem-Rhythmus. Versuche nicht, besonders tief, langsam oder gleichmäßig zu atmen. Sondern atme ganz natürlich. Finde einen Körperbereich, wo du deinen Atem fühlen kannst. Z.B. die Nasenlöcher oder die Kehle, wo der Atem sanft vorbei streicht, wenn du ein- und ausatmest. Oder den Brustkorb bzw. Bauchraum, der sich im Atem-Rhythmus hebt und senkt. Versuche, deinen Atem nicht zu verändern. Lass ihn einfach kommen und gehen, ohne ihn zu verlängern, zu verkürzen oder zu vertiefen.
Sobald du merkst, dass deine Gedanken abwandern oder du abgelenkt wirst, kehre sanft wieder zur Atem-Beobachtung zurück. Dies ist der wichtigste Teil dieser Übung zur Achtsamkeit. Ärgere dich nicht über deine Gedanken oder den kurzen Konzentrationsverlust. Vermeide jede Bewertung deiner Gedanken. Versuche, dich nicht von deinen Gedanken wegtragen zu lassen, sondern komm einfach jedes Mal ganz ruhig auf deine Atembeobachtung zurück. Damit stärkst du die Fähigkeit, dich von den eigenen Gedanken zu distanzieren und sie loszulassen. Das hilft dir auch in stressigen Alltags-Situationen.
Nach 10 Minuten – du kannst die Übung natürlich beliebig ausdehnen – öffnest du vorsichtig deine Augen und atmest tief durch. Versuche, deine Erfahrung aus der Beobachter-Rolle mit in deinen Alltag zu nehmen.