Achtsam den Frühling erleben

Heute wurden die Uhren auf Sommerzeit umgestellt. Für mich ist die Zeitumstellung immer der offizielle Startschuss für den Frühling und Sommer. Denn die Tage werden länger und die Natur erwacht aus dem Winterschlaf. Zeit, um achtsam den Frühling wahrzunehmen. Auch wenn die Zeitumstellung historisch betrachtet ein Überbleibsel von Energiesparmaßnahmen der beiden Weltkriege ist, so ist sie doch für viele einfach nur der Beginn der warmen Jahreshälfte. 

Wir sehnen uns nach draußen

Wir freuen uns auf die Zeit draußen und bereiten uns intensiv darauf vor. Deswegen werden die Balkone und Gärten aufgehübscht und sommertauglich vorbereitet. Es wird Altes heraus gezupft, Neues eingepflanzt, Mobiliar und Terrassenboden gesäubert. 

Entdecke achtsam den Frühling

Nun ist auch die beste Zeit, deine Achtsamkeit in der Natur zu schulen. Denn du kannst gerade im Frühling vieles entdecken, wenn du genau und achtsam hinschaust. Deswegen kannst du gerade jetzt viele Eindrücke sammeln, die du sonst vielleicht gar nicht wahrgenommen hast.

Zudem treibt die aktuelle Situation viele von uns raus aus den eigenen vier Wänden in die Wälder, auf die Felder und in Parks. An Flüsse und Seen oder vielleicht auch ans Meer.

Überall hier lässt sich deine Achtsamkeit wunderbar schulen.

Darum stelle ich dir hier einige kleine Achtsamkeits-Übungen vor, die du wunderbar in deine Spaziergänge oder Gartenarbeit integrieren kannst.

Probiere es aus!
1. Ruheoasen suchen

Wenn du durch die Natur schweifst, dann schaue dir die Plätze in der Natur etwas genauer an. Finde Orte, an denen du dich wohl fühlst. Orte, die dir Kraft geben. Orte, an denen du nichts anderes machen musst, als zu sein. Ob du dich an einen See setzt oder an einen Baum lehnst und über weite Wiesen schaust, nimm dir Zeit einen solchen Ort für dich zu entdecken. Einen Ort, an dem du einfach nur sein kannst, um deine Energie aufzutanken. Viele nennen diesen Ort deswegen auch Kraftort. Suche dir deinen persönlichen Kraftort, zu dem du jederzeit kommen kannst, wenn du Ruhe suchst und deine Batterien aufladen möchtest. Das kann auch bei dir zu Hause sein. Ein Lieblingsort am Fenster oder im Garten zum Beispiel.

2. Kleine Auszeit

Zieh dich bewusst aus dem Hamsterrad zurück und gönn dir eine Auszeit. Ohne Handy, ohne Verpflichtungen, ohne Ablenkung. Mache einfach nichts. Ob du das nur ein paar Minuten machst oder ein paar Stunden, das hängt ganz von dir ab.

Schaue einfach mal ein paar Minuten aus dem Fenster, sitze auf einer Bank und schaue dir die Natur an. Lass deinen Gedanken einfach nur im Moment sein. Darum geht es bei der Achtsamkeit. Den Moment bewusst wahrnehmen, ohne an Vergangenes oder Zukünftiges zu denken.

3. Achtsam alles wahrnehmen

Gerade wenn du gestresst bist, drehen sich deine Gedanken in Dauerschleife um Themen, die du eigentlich loslassen solltest, um dich zu entspannen. Um den Fokus von deinen kreisenden Gedanken zu nehmen, bringe deine Achtsamkeit bewusst auf bestimmte Eindrücke in der Natur. Nimm dir am besten einen kurzen Moment Zeit, die Natur mit all deinen Sinnen wahrzunehmen. Betrachte die kleinen Knospen eines Baumes, höre das Vogelzwitschern, spüre den Wind auf deiner Haut, rieche den Waldduft. Wenn du am Meer bist, schmecke den leichten Salzgehalt in der Luft.

Nimm einige tiefe Atemzüge und konzentriere dich nur auf die achtsame Wahrnehmung deiner Sinne.

Wenn deine Gedanken abschweifen, hole sie sanft zurück.

4. Verweile bei einer Wahrnehmung

Suche dir eine einzige Wahrnehmung, auf die du dich voll und ganz konzentrierst. Dann lass deine Achtsamkeit nicht abschweifen, sondern fokussiere dich auf diesen einen Sinneseindruck. Wenn du zum Beispiel mit deinem Blick auf einem Stein am Ufer eines Flusses verweilst, dann beobachte, wie das Wasser an ihm vorbeizieht. Konzentriere dich auf genau diese eine Wahrnehmung. Spüre, wie sich dabei deine Anspannung löst und genieße das angenehme Gefühl des Seins.

5. Mache einfach nichts

Mach eine Pause. Langweile dich. Mach einfach mal nichts. Genieße den Moment, des Seins. Du musst nichts leisten, nichts tun, du darfst einfach nur sein. Auch das schult deine Achtsamkeit. Mach dir bewusst, dass das Sein ein Teil deines Lebens ist. Nimm einfach nur neugierig wahr und sauge achtsam die Eindrücke im Frühling in dich auf. Du darfst sein. Keiner erwartet von dir, 24 Stunden am Tag etwas zu tun oder zu leisten. Geh spazieren, wenn es dir gut tut und genieße dabei das Sein. Lieg auf einer Wiese und genieße das Sein. Sitze auf einem Gartenstuhl und genieße das Sein. Denn du wirst sehen, dass du mit der Zeit deine Achtsamkeit schulst und mehr und mehr entspannen kannst. Wichtig ist, dass du dich selbst nicht unter Druck setzt. Alles, was du tust, verfolgt keinen Zweck. 

6. Meditiere

Nichts-Tun oder achtsames Wahrnehmen sind in gewisser Weise kleine Meditationen. Du löst dich von allem, was dich ablenkt. Wenn du dich wohl fühlst und du gut bist im Nichts-Tun und achtsamen Wahrnehmen, ist das eine gute Basis für Meditation. Probiere es aus.

7. Mache Yoga

Mit dem Beginn der Sommerzeit werden die Tage länger. Im Frühling erwacht die Natur wieder zum Leben und auch wir werden aktiv und achtsam. Denn es ist schon hell, wenn du aufstehst und auch die Abende werden wieder länger. Draußen passiert viel, das wahrgenommen werden will. Du praktizierst vielleicht auch häufiger, intensiver oder regelmäßiger Yoga. Auch beim Yoga kannst du deine Achtsamkeit schulen, indem du für deine Stunde einen Fokus setzt.

Deswegen praktizier doch deine nächste Yogasequenz mit mehr Achtsamkeit auf eine bestimmte Wahrnehmung. Versuche zum Beispiel bei deiner nächsten Yogasequenz deine Wahrnehmung auf deinen Atem zu fokussieren. Dabei nimmst du bewusst wahr, wann du einatmest und wann du ausatmest. Beobachte, wann dein Atem intensiver wird und wann er wieder ruhiger wird. Mit der bewussten Wahrnehmung schulst du deine Achtsamkeit und deine Körperwahrnehmung.

Achtsam im Frühling